Eine Nikolauslegende

Wit wäg vo do im Morgeland hät än fröhlichä Buäb glebt, wo Nikolaus gheisse het. Er hät ganz richi Eltere gha und er hät imänä schönä Huus gwohnt.

 

Aber do sind sini Eltere gestorbe und er isch ganz truurig worde. Chasch du dir da vorstelle? Wend kein Papi und kei Mami meh hettisch…? Er hät kei Freud me gha a sinie vile Spiilsachä, het nümä glached und es isch em alles glich worde. Er isch immer ganz alei i sim Zimmer gsesse, und alli hend sich gfroged, wiä mer n’em ächt helfe chönt.

 

Do hät er än Traum gha. Sini Muetter hät em gseit, er söll usä an Stadtrand go. So isch er ganz früä uufgstandä und useglaufä. Es hät em scho ä chli gfürcht, so ganz älei i denä läärä Gassä. Aber denn isch er an Stadtrand cho. Döt häts nu no wüäschti Hüser gha; di Armä händ döt gwohnt. Es isch Tag wordä. Er hät ä paar Chind gfundä, wo gspilt händ. Er isch zunänä gangä. Aber si händ en nu komisch aglueget, will er ganz anderi Kleider als si a gha het. Mer het enä agseh, dass si Hunger gha händ. Aber dä Nikolaus hät nünt i sinä Säck gha. Do hät er sini goldigi Chettle ufgmacht und sie verschenkt, au dä silbrig Ring, sin Pulli und sini Sandalä. Hei, wiän än do d'Chind voll Freud aglächled händ. Au dä Nikolaus hät ä fröhlichs Herz übercho, und er isch voller Freud heigangä.

 

Er hät sich denn grossi Täschä a sini Chleider machä lo. Dä Schnider hät zwor gar nöd verstandä, wieso, aber er hät’s denn doch gmacht. Diä Täschä hät er mit feinä Sache gfüllt. Er isch wieder zu de Arme usägangä, und hät mit ine teilt, was er gha hät.

 

Und wenn dä Nikolaus amäl wider truurig worde isch, hät er sim Diäner Ruprecht gseit, er söll d’Säck füllä mit Nüss und Öpfel und Mandarinli.

 

Immer wieder sind’s mitenand usägangä vor d’Stadttor und hend dä Chind und allnä Lüt grossi Freud gmacht.